Lichtsteuerung mit DMX – Grundlagen

Herzlich willkommen zu unserer Einführung zum Thema DMX! In diesem Artikel werden wir Ihnen simpel erklären, was DMX ist und wie es funktioniert. Obwohl DMX-Lichtsteuerung zunächst komplex erscheinen mag, ist es eigentlich recht einfach zu verstehen. Also, lassen Sie uns loslegen und die Grundlagen von DMX erkunden!

Was ist DMX – Begriffserklärung

DMX steht für „Digital Multiplex“ und ist ein digitales Kommunikationsprotokoll, das in der Unterhaltungsindustrie verwendet wird, um Licht- und Bühneneffekte zu steuern. Es ermöglicht die präzise Kontrolle von verschiedenen Geräten wie Lichteffekten, Dimmern, Moving Heads, Nebelmaschinen und LED-Leuchten. Durch die Verwendung von DMX können Sie beeindruckende visuelle Effekte erzeugen und Ihre Lichtshow perfekt synchronisieren.

DMX basiert auf einer einfachen Idee: Informationen werden seriell in Form von Zahlen von einem Steuergerät (wie einem Lichtpult oder einem Computer) an die zu steuernden Geräte gesendet. Diese Zahlen repräsentieren verschiedene Einstellungen wie Farbe, Helligkeit und Bewegung. Auf diese Weise können Sie jedes Gerät individuell ansteuern und beeinflussen.

DMX verkabeln

Um DMX zu verwenden, benötigen Sie ein Steuergerät wie beispielsweise ein Lichtpult oder eine PC-basierte Lichtsteuerung und die zu steuernde Geräte. Die Verbindung zwischen diesen Geräten erfolgt über spezielle DMX-Kabel. Ein DMX-Kabel hat in der Regel drei oder fünf Pins und wird verwendet, um die Geräte in einer Reihenschaltung (daisy-chain) miteinander zu verbinden. Obwohl dieses Kabel baugleich mit einem regulären XLR-Kabel ist, wie es beispielsweise für Mikrofone verwendet wird, unterscheiden sich die Kabel an der Impendanz. Diese speziellen DMX-Kabel besitzen einen Wellenwiderstand von 110 Ohm, um Signalstörungen zu vermeiden. 

Das erste Gerät in der Kette ist mit dem Steuerpult oder USB-Interface verbunden, das zweite Gerät ist mit dem ersten Gerät verbunden, und so weiter. Am Ende der Kette wird ein Abschlusswiderstand (auch bekannt als „DMX Terminator“) verwendet, um sicherzustellen, dass das DMX-Signal stabil bleibt. Dieser Abschlusswiderstand ist wichtig, um Signalprobleme zu vermeiden.

DMX Pinbelegung / Pinout

Die DMX-Pinbelegung bei 3-poligen und 5-poligen XLR-Verbindungen ist entscheidend für die richtige Verbindung von DMX-Beleuchtungssteuerungssystemen. Hier ist eine kurze Erläuterung der Pinbelegung für beide:

3-polige XLR-Verbindung:

1. Masse (Ground) – Dies ist der Schutzleiter, der in der Regel mit der Abschirmung des Kabels verbunden ist.
2. Daten Minus (Data Negative) – Dies ist das DMX-Signal, das invertiert ist, um Störungen zu minimieren.
3. Daten Plus (Data Positive) – Hierüber wird das DMX-Signal übertragen.

5-polige XLR-Verbindung:

1. Masse (Ground) – Auch hier handelt es sich um den Schutzleiter.
2. Daten Minus (Data Negative) – Das invertierte DMX-Signal für Störungsschutz.
3. Daten Plus (Data Positive) – Das nicht invertierte DMX-Signal.
4. Reserve – Dieser Pin ist normalerweise nicht belegt und bleibt leer.
5. Reserve – Ebenfalls ein ungenutzter Pin für zusätzliche Reserve.

Die Verwendung von 5-poligen XLR-Verbindungen bietet zusätzliche Pins für eventuelle Erweiterungen oder spezielle Anforderungen, ist jedoch in den meisten DMX-Anwendungen nicht unbedingt erforderlich. Bei der Verbindung von DMX-Geräten ist es wichtig, sicherzustellen, dass die Pinbelegung auf beiden Seiten korrekt ist, um eine reibungslose Kommunikation zwischen den Geräten zu gewährleisten.

Was sind DMX Adressen?

Jedes Gerät in einem DMX-System muss eine eindeutige Adresse haben, damit es korrekt angesteuert werden kann. Eine DMX-Adresse besteht aus einer Zahl zwischen 1 und 512 (manchmal auch 0 bis 511). Diese Adresse gibt an, auf welchen Kanälen das Gerät auf die DMX-Befehle reagiert.

Nehmen wir als Beispiel eine RGB-Par-Lampe, die 4 Kanäle verwendet. Der erste Kanal ist für den Dimmer, der zweite für Rot, der dritte für Grün und der vierte für Blau. Wenn Sie dieser Lampe die Adresse 5 zuweisen, reagiert sie auf die Kanäle 5, 6, 7 und 8. Wenn Sie nun ein weiteres Gerät anschließen, fangen Sie bei Kanal 9 an und vergeben die entsprechenden Adressen und Kanäle.

Was ist ein Universum?

Jede eigenständige DMX-Gruppe aus 512 Kanälen nennt man Universum.

Jeder DMX-Kanal hat seine eigene Adresse, und das Universum enthält alle Kanäle von 1 bis 512. Wenn Sie mehr Geräte anschließen möchten und die 512-Kanal-Grenze überschreiten, benötigen Sie ein weiteres Universum, um zusätzliche Kanäle bereitzustellen.

Kleine Setups, die nur aus 4-6 simplen Lampen bestehen, kommen meist mit einem einzigen Universum aus. Wenn allerdings viele Lampen und Geräte, inbesondere Moving Heads, die in der Regel viele Kanäle benötigen, dazukommen, werden mehrere Universen benötigt.

Welche DMX-Steuerungen gibt es?

Es gibt verschiedene Arten von Steuerungen für DMX-Systeme, und wir werden uns auf zwei gängige Optionen konzentrieren: Lichtpulte und DMX-Software.

Ein Lichtpult ist eine physische Konsole mit Schiebereglern, Tasten und Displays. Es ermöglicht Ihnen, die DMX-Kanäle manuell einzustellen und Ihre Lichtshow in Echtzeit zu steuern. Lichtpulte bieten oft erweiterte Funktionen wie vorprogrammierte Szenen und Effekte, mit denen Sie beeindruckende Shows erstellen können.

Hier kann man zwischen simplen „DMX-Controllern“, welche für kleine Anwendungen wie mobile DJs oder kleine Partys geeignet sind, und professionellen Lichtpulten unterscheiden. Ein gutes Beispiel für einen kleinen DMX-Controller ist der Wolfmix W1 DMX Controller. Mit diesem lassen sich nahezu mühelos synchronisierte Lichtshows erstellen.

Große Lichtpulte, meist mit Touchscreen ausgestattet, sind vor allem für die Beleuchtungssteuerung großer Bühnen, Diskotheken, Kirchen oder TV-Studios geeignet. Viele Systeme bieten eine Softwarelösung für den PC an, beispielsweise GrandMA onPC, Chamsys MagicQ oder Chimp onPC, mit der die Shows vorprogrammiert und virtuell dargestellt werden können. Solche Pulte können je nach Ausstattung sehr teuer sein und benötigen meist viel Fachkenntnisse, um Lichtshows zu programmieren und auszuführen. Die PC-Version der Pultsoftware lässt sich mit einem sogenannten „Wing“ steuern. Diese Steuerung schaltet bei den meisten Softwares einige DMX-Universen frei und bietet so die Möglichkeit, professionelle Pultsoftware am PC zu nutzen.

Eine andere Option ist die Verwendung von DMX-Software auf einem Computer. Diese Software ermöglicht es Ihnen, Ihre Lichtshow digital zu erstellen und zu steuern. Sie können verschiedene Einstellungen und Szenen programmieren, visuelle Schnittstellen nutzen und sogar Musik synchronisieren (Sound to light), um eine beeindruckende und präzise Lichtshow zu erzeugen. Dies ist eine kostengünstige Alternative zum professionellen Lichtpult, ohne auf viele Funktionen verzichten zu müssen. Beispiel hierfür ist Cameo DVC mit der dazugehörigen Software Daslight.

Zusätzlich zu den kostengünstigen Softwares gibt es ebenfalls auch komplett kostenlose Programme, die vielen Nutzern für den Einstieg ausreichen. Für diese Programme benötigt man oft kein bestimmtes DMX-Interface, hier lassen sich verschiedene Geräte verschiedener Hersteller verwenden. Zur leichteren Steuerung können MIDI-Controller mit Fadern, Drehreglern oder Drumpads sowie MIDI-Keyboards verbunden werden. Einige kostenlose Softwares sind beispielsweise PC_Dimmer, DMXControl oder QLC+.

Zusammenfassung

DMX ist ein leistungsstarkes Protokoll, dass es Ihnen ermöglicht, Ihre Lichtshow zu kontrollieren und beeindruckende visuelle Effekte zu erzeugen. Durch die Verwendung von DMX-Kabeln, Adressen und Universen können Sie Ihre Geräte miteinander verbinden und jedes einzelne individuell steuern. Egal, ob Sie ein Lichtpult oder DMX-Software verwenden, Sie haben die volle Kontrolle über Ihre Lichtshow. Tauchen Sie ein in die Welt von DMX und lassen Sie Ihrer Kreativität freien Lauf!